2023 | Das erste Wartburg-Fest der Demokratie

Am 18. Oktober 2023 luden die Gesellschaft zur Erforschung der Demokratie-Geschichte e. V. (GEDG) und die Wartburg-Stiftung zum ersten Wartburg-Fest der Demokratie ein.

Das Fest an der historischen Welterbestätte bildete den Auftakt eines Programms, das künftig jährlich wiederkehren wird und mit dem in vielfältiger Form Fragen der Demokratie und Erinnerungskultur thematisiert werden sollen. Ausgehend vom historischen Wartburgfest am 18. Oktober 1817 sollen in diesem Rahmen zu internationalen Studierendenforen, Tagungen, Festveranstaltungen mit ausgewählten Reden sowie vielfältigen Programmen für Bürgerinnen und Bürger eingeladen werden.

 

Bereits vom 16. bis 18. Oktober 2023 konnten zehn Studierende aus neun Ländern in den Räumen des ehemaligen Chauffeurshauses der Wartburg zu einem Workshop zusammenkommen, um sich unter Leitung der GEDG über Demokratie, Teilhabe und deren Ausgestaltung in ihren Heimatländern auszutauschen. Am 19. Oktober kamen die Kooperationspartner darüber hinaus im Workshop „Demokratiegeschichte/Ost – das Wartburgfest und der Vormärz“ im Ratssaal des Eisenacher Rathauses mit anderen Expertinnen und Experten zum Thema ins Gespräch.

Kern des Programms bildete die Veranstaltung am Abend des 18. Oktober im Festsaal des Wartburgpalas. Als Gastredner konnte Carsten Schneider, Staatsminister und Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland, gewonnen werden. In seiner Rede zur Erinnerungskultur und Demokratie bezeichnete er das Wartburgfest von 1817 als ambivalent, kompliziert und umstritten, weshalb es unter anderem in der deutschen Erinnerungskultur lange Zeit kaum eine Rolle gespielt habe. Um dem Missbrauch für eine völkische Erzählung entgegenzuwirken, sei es daher wichtig, das Wartburgfest in die Mitte der Auseinandersetzung mit der deutschen Demokratiegeschichte zu holen, sagte Schneider, der gleich mehrfach den Bogen spannte vom historischen Ereignis zu Fragen und Problemen unserer Gegenwart und Zukunft.