Wartburg-Fest der Demokratie

Das Wartburgfest vom 18. Oktober 1817 zählt zu den frühen Meilensteinen deutscher Demokratiegeschichte.

Vor nunmehr 206 Jahren forderten rund 500 Teilnehmer auf der Wartburg einen geeinten Nationalstaat mit eigener Verfassung und bürgerliche Freiheitsrechte, was eine bis dahin so noch nicht gesehene Willenskundgebung darstellte. Zugleich war es ein ambivalentes Ereignis, da es neben den progressiven Forderungen auch zum Ausdruck radikaler Deutschtümelei, zu Juden- und Franzosenhass und zur Verbrennung von Büchern missliebiger Autoren kam. Auch aufgrund dieser Schattenseiten wurde das Wartburgfest in der Erinnerungskultur lange vernachlässigt. Im Hinblick auf die großen gegenwärtigen Herausforderungen in unserer Gesellschaft ist es aber wichtig, an den langen und wechselvollen Weg hin zu unserer heutigen Demokratie zu erinnern, deren Privilegien – auch mit dem Wartburgfest von 1817 – hart erkämpft wurden.

 

Die Wartburg-Stiftung und die Gesellschaft zur Erforschung der Demokratie-Geschichte e.V. wollen sich gemeinsam der zeitgemäßen und differenzierten Erinnerung an dieses ambivalente Ereignis sowie der späteren Wartburgfeste annehmen. Es soll einen festen Platz in der demokratischen Erinnerungskultur und in der Mitte der Gesellschaft erhalten, fern von unkritischer und unwissenschaftlicher Betrachtung. Ausgehend vom Wartburgfest wollen beide Partner künftig jährlich im Oktober unter dem Motto Wartburg-Fest der Demokratie zu vielfältigen Programmen und inhaltlichen Debatten über Demokratie und Erinnerungskultur einladen.