Obere Vogteistube
Die Obere Vogteistube gegenüber der Lutherstube könnte in der Frühen Neuzeit die Wohnung des Amtmanns der Wartburg gewesen sein. Ab 1841 wohnte der Wartburgkommandant Bernhard von Arnswald in diesem Raum. Im Jahr 1863, als die neue Kommandantenwohnung in der ersten Etage von Tor- und Ritterhaus fertiggestellt war, erwarb Großherzogin Sophie das sogenannte Pirckheimer Stübchen. 1867 wurde es in der frei gewordenen Oberen Vogteistube aufgestellt. Als Sophie fünf Jahre später den Nürnberger Erker und die dazugehörige Kapellenausstattung erwarb, wandelte sich die Wirkung des Raums grundlegend: Bis 1878 schuf Michael Welter, der auch den Festsaal und die Neue Kemenate ausgemalt hatte, mit den Tafelmalereien der Kapellenausstattung die Wandvertäfelung. In den Schränken an der Westwand waren für einige Jahre sogar die Buchbestände der Wartburg- und Lutherbibliothek unterbracht. Ausgestattet mit einem gepolsterten Diwan, Lehnstühlen, hölzernen Laden und wertvollen Kunstwerken war die Obere Vogteistube zu einem zum privaten Studierzimmer von Großherzog Carl Alexander geworden.
Im Rahmen der umfassenden Restaurierung der Wartburg in den 1950er Jahren, der viele Ausstattungsstücke des 19. Jahrhunderts zum Opfer fielen, wurde die Ausstattung weitgehend beseitigt. Nürnberger Erker und sogenanntes Pirckheimer Stübchen blieben jedoch an ihrem Platz.
Mehr Informationen zum sogenannten Pirckheimer Stübchen finden Sie in einem Objekt des Monats.