Bildnis des Philipp von Hessen / unbekannter Kopist nach Hans Brosamer, um 1534, Mischtechnik auf Holz, Wartburg-Stiftung, Kunstsammlung, Inv.-Nr. M0076
Als das Bildnis des Philipp von Hessen zum Verkauf angeboten wurde, schrieb der Wartburgkommandant Bernhard von Arnswald an den großherzoglichen Kammerherrn: „Frau Grossherzogin, K.H. zeichnet sich aus, der Wartburg immer nur die passendsten Geschenke zu spenden. Ich bitte daher, Höchst ihr in meinem Namen zuzureden“. Das Zureden half: Großherzogin Sophie verehrte das Bild ihrem Gatten Carl Alexander im Jahr 1866 zu Weihnachten.
Der porträtierte Landgraf Philipp von Hessen hatte sich drei Jahre nach dem Wormser Reichstag 1521 der Reformation zugewandt und sich 1526 dem protestantischen Torgauer Bund angeschlossen. Der Wartburgkommandant fand deshalb nicht nur, dass das eindrucksvolle Gemälde auf die Wartburg passte, sondern auch, dass die neueingerichteten Reformationszimmer mit ihrem Gemäldezyklus zu Martin Luthers Leben den richtigen Ort dafür bildeten. Nach der Fertigstellung des dritten Reformationszimmers wurde das Bildnis in unmittelbarer Nachbarschaft zu den berühmten Leuchterengeln von Tilmann Riemenschneider in die Ausstattung integriert.