Der Kölner Dom Alexander Dettmar, 2019, Öl auf Leinwand

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Gemälde des Kölner Doms
Der Kölner Dom, Alexander Dettmar, 2019, Öl auf Leinwand

Susanne Marek, Mitarbeiterin im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen, stellt ihr Lieblingsobjekt des Monats Dezember vor:

„Der Kölner Dom als Objekt des Monats auf der Wartburg? Auf den ersten Blick eine ungewöhnliche Wahl. Genau betrachtet aber naheliegend, denn ebenso wie die Wartburg gehört auch er zum Welterbe der Menschheit. Die Wartburg feiert im Dezember den 20. Jahrestag ihrer Aufnahme in die Welterbeliste der UNESCO in der Sonderausstellung „Steinerne Spuren“ mit Gemälden von Alexander Dettmar. An seinen Bildern gefallen mir besonders die warmen Farben, die Formate und die vergegenständlichte Darstellung des Wesentlichen. Historische Architekturformen öffnen sich dem modernen Auge und erinnern den Betrachter an die Vergangenheit.“

Galerie

  • Gemälde des Kölner Doms
    Der Kölner Dom, Alexander Dettmar, 2019, Öl auf Leinwand
  • Urkunde zur Aufnahme der Wartburg in die UNESCO-Welterbeliste, 4. Dezember 1999
    Urkunde zur Aufnahme der Wartburg in die UNESCO-Welterbeliste, 4. Dezember 1999

Mit der Urkunde der UNESCO, die auf den 4. Dezember 1999 datiert ist, wurde die Aufnahme der Wartburg in die Liste des Welterbes der Menschheit bestätigt. Sie war und ist bislang die einzige deutsche Burg, der dieses Privileg zu Teil wurde. Ein Jahr zuvor war das „Klassische Weimar“, bereits 1996 die Luthergedenkstätten in Eisleben und Wittenberg aufgenommen worden.

Alexander Dettmar hat diese Welterbestätten genauso gemalt wie die Völklinger Hütte, Quedlinburg oder Sanssouci. Er ist ein Architekturmaler, der sich selbst einen „Maler der Steine“ nennt und die städtischen Gassen und Plätze zu seinem Atelier macht, um erhaltene alte Bauwerke in Bildern einzufangen. Aber nicht nur heute noch im Stadtbild sichtbare Bauten hat er dokumentiert. Zu seinen außergewöhnlichen Motiven, mit denen er in ganz Deutschland bekannt geworden ist, zählen mehr als 150 von den Nationalsozialisten zerstörte Synagogen in ganz Deutschland, die er in seinen Gemälden wieder auferstehen ließ und mit denen er leidenschaftlich „gegen das Vergessen“ gemalt hat. Es scheint, als würde er bei seiner Arbeit nur die Architektur selbst wahrnehmen, denn die Kennzeichen der lebendigen Gegenwart – seien es Menschen oder Fahrzeuge – sucht man vergebens. Die Steine der oft freigestellten Bauwerke verwandelt er in Flächen, deren erdige Gelb-, Rot- und Brauntöne wie gebrannte Tonerde wirken, als wollten sie an den Ursprung von Architektur erinnern.

Die in der Ausstellung präsentierten drei Gemälde des Kölner Doms sind wie die beiden ausgestellten Gemälde der Wartburg erst in diesem Jahr entstanden und vermitteln eine ganz andere Atmosphäre. Allein auf zwei Bildern ragen nur die spitzen Kirchtürme des Doms hinter steilen Bauwerken hervor. Ob das ein Zeichen dafür ist, welche Konflikte es mit sich bringt, wenn sich ein Denkmal mitten in einer modernen, ständig wachsenden Stadt befindet? Vielleicht gibt der Maler aber auch nur die Perspektive aus einer der Gassen der Innenstadt wieder. Inmitten der neuzeitlichen Bauten wirkt der mittelalterliche Dom dabei allerdings selbst modern.
Eine Assoziation gibt es noch!
Ich führte den Kölner Domchor vor vielen Jahren durch unsere historischen Räume. Ein unvergessliches Erlebnis untermalt mit Musik als Mitbringsel. Junge Menschen repräsentierten und respektierten Tradition, Bauwerk und Geschichte…

Die Besichtigung der Sonderausstellung „Steinerne Spuren. Welterbestätten in Deutschland. Malerei von Alexander Dettmar“ ist bis zum 8. März 2020 während der Öffnungszeiten möglich.

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