Die Wartburg - UNESCO Welterbe

Die Wartburg, der Sage nach 1067 gegründet und 1080 erstmals urkundlich erwähnt, ist eine der bekanntesten Höhenburgen der feudalen Epoche in Mitteleuropa.

Die Wartburg mit ihrer außergewöhnlichen Architekturgeschichte und unverwechselbaren Gestalt ist zugleich mit historischen Ereignissen, Persönlichkeiten und kulturellen Werten von universeller Bedeutung verbunden. Als erste und bis heute einzige Burg in Deutschland wurde sie deshalb im Jahr 1999 von der UNESCO als „ideale Burg“ auf die Welterbeliste gesetzt.

Tagestickets können vor Ort an der Tageskasse erworben werden. Online-Tickets im Vorverkauf zur Wunschzeit:

Wartburg – Die pure Faszination
Hofburg
Hofburg
Elisabethkemenate
Elisabethkemenate
Die Lutherbibel auf der Wartburg
Die Lutherbibel

Die Wartburg wird als „steinernes Geschichtsbuch“, als Symbolort für historische und kulturelle Entwicklungen über lange Zeiträume hinweg, wahrgenommen. Ihr im 12. Jahrhundert als Wohn- und Residenzgebäude errichteter Palas zählt zu den schönsten und besterhaltenen romanischen Profanbauten nördlich der Alpen. Im hohen Mittelalter war die Wartburg Residenz und Musenhof der kunstsinnigen Thüringer Landgrafen. Als Schauplatz der Sängerkriegslegende gilt sie als eine Wiege der deutschen Literatur.

Auf der Wartburg lebte und wirkte im frühen 13. Jahrhundert die bis heute als Sinnbild tätiger Nächstenliebe verehrte Heilige Elisabeth. Der Augustinermönch Martin Luther übersetzte 1521/22 hier das Neue Testament ins Deutsche und schuf damit die Grundlagen für eine einheitliche deutsche Schriftsprache.

Das Wartburgfest von 1817 verbindet die Burg mit den Anfängen früher deutscher Demokratiegeschichte. Fünfhundert Studenten verliehen hier in einer Protestkundgebung der Jugend ihrer Vision von einem einigen deutschen Nationalstaat, einer Verfassung und von Bürgerrechten Ausdruck.

Im Jahr 1838 beschloss Großherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach die architektonische und künstlerische Erneuerung der Residenz seiner Vorfahren – mit dem erklärten Ziel, ein Nationalmonument zu schaffen. In bewusster Korrespondenz zur erhaltenen originalen Substanz schuf der beauftragte Architekt Hugo von Ritgen neue Bauten auf dem Burggelände, die bis 1890 Palas, Ritterhaus, Vogtei und Wehrgänge kongenial zur heutigen Gestalt der Burg ergänzten.

Die Wartburg inspirierte Künstler in Literatur, Malerei und Musik und wurde als weithin bekannter Memorialort deutscher Geschichte und Kultur seit dem 19. Jahrhundert zum Sehnsuchtsort für eine breite Öffentlichkeit.

Mit der Wiedervereinigung von 1990 gewann die Wartburg ihren Platz in der Mitte Deutschlands und Europas zurück. Als weltweit bekannter Geschichts- und Kulturort gehört sie heute zu den touristischen Leitdestinationen Thüringens.