

Die Wartburg- und Lutherbibliothek
Die Anfänge der Bibliothek auf der Wartburg gehen in das Jahr 1853 zurück, als Carl Alexander sein Amt als Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach antrat

Neue Schaubibliothek Mehr als 800 Flugschriften Luthers und seiner Zeitgenossen
1883, ein Jahr nachdem das Denkmal der Reformation mit seinem gemalten Lutherzyklus in den sogenannten Reformationszimmern vollendet war, veröffentlichte der Weimarer Verleger Adelbert Kühn einen Aufruf, Bibeln, Katechismen und Werke über Luther für die Wartburg zusammenzutragen. So entstand die Lutherbibliothek als Teilbereich der älteren Wartburgbücherei, deren rasant angewachsenen Bestände in diesem als Bibliotheks- und Lesezimmer genutzten Raum aufgestellt waren.
Der Dresdner Sammler und Mäzen Heinrich Klemm schärfte das Profil der Sammlung entscheidend: Eine wichtige und am bereits Vorhandenen orientierte Abteilung beinhaltete Chroniken und Abhandlungen zur Thüringer Geschichte, die andere „die schriftstellerischen Leistungen des großen Reformators D. Martin Luther in ihren seltenen Original-Ausgaben“. Mehr als 800 Flugschriften Luthers und seiner Zeitgenossen bilden heute den bedeutenden Kernbestand der Bibliothek.
Von 1889 bis 1955 befanden sich große Teile der Wartburg- und die Lutherbibliothek in der aus wertvollen Sammlungen bestehenden Carl-Alexander-Bibliothek in der Eisenacher Predigerkirche. Auf die Wartburg zurückgekehrt, wurden sie 1967 als Präsenzbibliothek in den drei ehemaligen Reformationszimmern neben der Lutherstube aufgestellt. Im südlichsten Raum befindet sich nun die neu eingerichtete Schaubibliothek der Wartburg, in der die Bestände der Lutherbibliothek, für wissenschaftliche Arbeit auch weiterhin zugänglich, in musealer Form der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Die Flugschriften der Wartburg stehen zu Forschungszwecken in digitalisierter Form auf der zentrale Zugangsplattform für multimediale Angebote der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena (ThULB) zur Verfügung.