Wartburg-Fest der Demokratie 2024

Gemeinsam mit der Gesellschaft zur Erforschung der Demokratiegeschichte, der Stadt Eisenach und der Friedrich-Schiller Universität Jena lud die Wartburg-Stiftung im September und Oktober 2024 im Rahmen des zweiten Wartburg-Festes der Demokratie zur Auseinandersetzung mit unserer Demokratiegeschichte ein.

Das vielfältige Programm umfasste drei Schwerpunkte:

  1. eine fachwissenschaftliche Tagung vom 26. bis 28. September in Jena. Unter dem Titel „Freiheit und Gewalt: Politikkonzeptionen und Aktionsformen demokratischer Bewegungen in Europa in der Revolution von 1848/49“ wurde dem Spannungsverhältnis von demokratischen Bestrebungen und ihrer mitunter gewaltsamen Durchsetzung im Deutschen Bund, in Italien und Frankreich nachgespürt. In den kommenden Tagungen soll unter anderem das Wartburgfest von 1867 im Kontext der Reichsgründung beleuchtet werden.
  2. Vom 14. bis 19. Oktober fanden sich in Eisenach 20 internationale Studierende im Rahmen des Student Forum on Future Democracy zusammen, um sich in einem Workshop mit dem Thema „Polarisierung“ auseinanderzusetzen und über den Zustand der Demokratie in ihren Ländern auszutauschen. Der thematische Schwerpunkt war von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des ersten Studierendentreffens 2023 ausgewählt worden. Am 16. Oktober lud das Studierendenforum zu einer Podiumsdiskussion in den Rokokosaal des Stadtschlosses ein, um mit Eisenacherinnen und Eisenachern über das Thema ins Gespräch zu kommen.
  3. Den Abschluss bildete die Festveranstaltung am 18. Oktober in der Eisenacher Nikolaikirche. „Mut statt Unterwerfung! Warum deutsche Wettbewerber im Zeitalter von Big Tech kooperieren müssen“, lautete der Titel der Festrede Prof. Dr. Kai Gniffke. Der ARD-Vorsitzende führte in seinem Vortrag die Bedrohung der Demokratie durch Falschmeldungen, Filterblasen und polarisierende wie zuspitzende Beiträge in sozialen Medien vor Augen. Er entwarf die Vision einer gemeinsamen, gemeinwohlorientierten und auf Teilhabe ausgelegten Streaming-Plattform für öffentlich-rechtliche wie kommerzielle deutsche Medienhäuser, die den großen profitorientierten Tech-Konzernen mit Fairness, Transparenz und journalistischen Standards die Stirn bietet.