Wartburgfest 1817

Zentrales Ereignis deutscher Demokratiegeschichte

Anlässlich des 300. Reformationsjubiläums und des vierten Jahrestages der Völkerschlacht bei Leipzig lud die Jenaer Urburschenschaft zum 18. Oktober 1817 auf die Wartburg ein. Etwa 500 mehrheitlich protestantisch-studentische Teilnehmer folgten dem Ruf. Aufzüge, Ansprachen, Lieder, Gottesdienst und Turnübungen prägten die Feier auf der Wartburg und in Eisenach. Das Wartburgfest war gleichsam eine politische Demonstration: Gefordert wurden ein geeintes Vaterland, Gleichheit und bürgerliche Freiheiten. Beklagt wurde das weitgehende Ausbleiben der 1815 von den Fürsten versprochenen Landesverfassungen. Progressive liberale Ideen fanden in den Festreden jedoch genauso Widerhall wie radikale Deutschtümelei. Enttäuschung und Wut, aber auch Franzosenhass und Judenfeindlichkeit brachen sich besonders bei der Bücherverbrennung auf dem Eisenacher Wartenberg bahn. Trotz dieser Ambivalenz zählt das Wartburgfest durch seinen öffentlichkeitswirksamen Massenprotest vorwiegend junger Menschen zu den zentralen Momenten früher deutscher Demokratiegeschichte.

Tagestickets können vor Ort an der Tageskasse erworben werden. Online-Tickets im Vorverkauf zur Wunschzeit:

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